Es war eine Hiobsbotschaft, die die SG Wattenscheid 09 kurz vor Start der Wintervorbereitung erreichte. Durch den unerwarteten Ausfall von Phil Lenuweit war die Position des Torhüters plötzlich unterbesetzt. Seine Rückkehr? Zunächst unklar. Der Verein reagierte schnell, stellte Joshua Mroß vom ASC 09 Dortmund als ersten Neuzugang in der Transferphase vor.
Mit der Verpflichtung des 28-jährigen Keepers haben die Wattenscheider nicht nur ihr Torwartteam wieder komplettiert, sie haben ordentlich an Qualität dazu gewonnen. In der Vergangenheit stand der Regionalliga erfahrene Schlussmann schon für Alemannia Aachen (82 Spiele), den Wuppertaler SV (51) und auch den Chemnitzer FC (12) im Kasten, absolvierte insgesamt 97 Partien in der vierthöchsten deutschen Spielklasse.
Am vergangenen Wochenende absolvierte er beim Rückrunden-Auftakt gegen die SG Finnentrop/Bamenohl (1:0) schließlich sein SGW-Debüt. Und dieses hätte wohl kaum besser laufen können. Auf Anhieb verhalf er den Wattenscheidern zum ersten „zu Null“ seit zehn Spielen und startete mit seiner neuen Mannschaft erfolgreich in die zweite Saisonhälfte.
Sein Konkurrent auf der Linie, Hinrunden-Dauerbrenner Lenuweit, ist nach überstandener Krankheit in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und will sich den Platz im „Nullneun“-Gehäuse nun sicherlich wieder zurückholen. Doch dafür muss er erstmal an Mroß, der auf Anhieb lieferte, vorbei …
RevierSport hat mit dem gebürtigen Hagener über seinen Winterwechsel, die langersehnte Rückkehr ins Lohrheidestadion und den bevorstehenden Kampf um die „Eins“ gesprochen.
Joshua Mroß über …
… seinen Wechsel in die Hellwegstadt: „Mein Abgang beim ASC hatte vereinsseitliche Gründe. Ich habe das neue Angebot nicht angenommen, dementsprechend kam Wattenscheid auf mich zu. Ich wohne und studiere in Bochum, habe es somit nicht weit zum Platz und verspüre große Lust auf die Aufgabe. Fans am Spielfeldrand zu sehen, wird auch mal wieder ganz guttun.“
… über den Start beim neuen Verein: „Ich habe von meinem Charakter her generell keine großen Probleme, in eine neue Mannschaft einzutreten. Dennoch hat mich Wattenscheid herzlich aufgenommen, es hat sofort gepasst. Durch die Witterungsbedingungen waren wir zunächst nur wenige auf dem Trainingsplatz. Beim Spiel konnte man aber erkennen, dass es gut angelaufen ist.“
… seinen ersten Sieg im 09-Trikot: „Ich bin immer froh, wenn meine Mannschaft zu null spielt. Wir hatten gegen Finnentrop noch ein paar Probleme im Spielaufbau und wenig Ballbesitz, was mir persönlich nicht gefällt. Im Endeffekt war das für den Auftakt aber in Ordnung, denn drei Punkte bei der jetzigen Tabellensituation waren brutal wichtig.“
… den Kampf um die „Eins“ mit Lenuweit: „Konkurrenzkampf ist eigentlich das Geilste, was du haben kannst, weil du dich gegenseitig hochpushst. Ich habe Phil noch nie wirklich auf dem Platz gesehen, kann mich nur dran erinnern, dass er in Spielen gegen meine alte Mannschaft sehr gut gehalten hat. Ich freue mich, wenn er wieder da ist und wir uns im Training miteinander messen können. Der Bessere soll spielen.“
… über die anstehende Rückkehr ins Lohrheidestadion: „Ich habe angefangen Fußball zu spielen, um auf Rasen und nicht auf Kunstrasen zu stehen. Nach Stationen, wo ich immer nur auf Rasen gespielt habe, war das in den letzten zwei Jahren schon ein großer Unterschied. Der Stadionumbau in Wattenscheid war natürlich auch ein Grund, warum ich mich für den Wechsel entschieden habe. Wenn die Rahmenbedingungen und Infrastruktur stimmen, macht es natürlich umso mehr Spaß.“